Sri Lanka Teefabrik Tea Factory in Kahaduwa
Miriswatta Tea Factory in Kahaduwa – Sri Lanka
Besuch der Miriswatta Tea Factory in Kahaduwa – Sri Lanka. Wenn man seinen Urlaub in Sri Lanka verbring, sollte man sich auf alle Fälle die Zeit nehmen und an einer Führung in einer Teefabrik teilnehmen. Wir hatten keine Ahnung wie Tee gemacht wird. Blätter pflücken, trocknen, reiben, heißes Wasser drüber und der Tee ist fertig. So einfach geht es nicht, das ist doch eine etwas längere Prozedur. Das ehemalige Ceylon trägt seit 22. Mai 1972 den Namen Sri Lanka, der Tee hat immer noch seinen alten Namen, Ceylon Tea. Nach China, Indien und Kenia ist Sri Lanka der viertgrößte Teeproduzent weltweit. Ceylon Tee wurde in den 90er Jahren als reinster Tee der Welt ausgezeichnet.
Ceylon Tee – Sri Lanka
Die Teepflanze – Camellia sinensis ist eine Pflanzenart der Gattung Kamelien innerhalb der Familie der Teestrauchgewächsen – Theaceae. Aus deren Blättern wird Tee gewonnen. Als Ceylon Tee bezeichnet man verschiedene Teesorten die auf Sri Lanka angebaut werden. Der schwarze Ceylon Tee zeichnet sich aus, durch seine dunkle Farbe und seinen mittelkräftigen, herben, leicht malzigen Geschmack. Ceylon Tee ist häufig Hauptbestanteil von typischen englischen Teemischungen. Die drei großen Teeanbaugebiete auf Sri Lanka sind Uva, Nuwara Eliya und Dimbula, von hier stammen auch die besten Qualitätsstufen. In diesem Gebiet herrscht ausreichend Luftfeuchtigkeit und auch die Niederschlagsmenge ist optimal für die Teesträucher. Auch im Großraum von Galle wird Tee angebaut und die Qualität ist ebenfalls sehr gut.
Vom Setzling bis zum Teestrauch
Teepflanzen waren zuerst nur in China bekannt, 1823 wurden in Assam in Indien wildwachsende Pflanzen entdeckt, 1834 wurden diese erstmals kultiviert und nach und nach mit anderen Arten gekreuzt. Teesträucher lassen sich aus Setzlingen heranziehen. Bis der Setzling die richtige Größe erreicht hat, dauert das etwa neun Monate. Danach dauert es noch einmal etwa drei bis sechs Jahre bis der Teestrauch zum ersten Mal abgeerntet werden kann. Die Kreuzungen wurden bald auch in anderen für sie geeigneten Regionen gezüchtet und angebaut. Nach Sri Lanka kam die Teepflanze im Jahre 1870, da gelang es dem Schotten James Taylor erstmals auf der Insel Tee anzubauen. Der Mann hat ein gutes Werk vollbracht, wenn man bedenkt das Sri Lanka der viertgrößte Teeproduzent weltweit ist.
Produktion von Schwarztee in der Fabrik
Bei der Herstellung von Schwarztee durchlaufen die Teeblätter fünf Stufen. Zuerst lässt man die Teeblätter welken, damit sie weich werden. Danach werden die Blätter gerollt und anschließend gesiebt. Der nächste Schritt, ist die Oxidation der Teeblätter. Zum Schluss werden die Blätter noch getrocknet. Bei Ceylon Tee reichen für die Trocknung 20 Minuten bei 90 °C. In der Teefabrik die wir besichtigt haben, wird der Tee vor dem Verkauf auch noch nach Farbe sortiert. Das übernimmt eine hochmoderne und vollautomatische Maschine, die eigentlich gar nicht in diese traditionelle Teefabrik passt. Sortiert werden fünf Farben, der hellste Braun Ton ist Abfall, die drei Nuancen von Braun dazwischen sind ebenfalls für den Verkauf bestimmt, das kleinste Häufchen Tee, welches die Maschine ausspuckt ist Schwarz und das ist Tee von höchste Qualität. Übrigens aus 100 Kilo Teeblättern erhält man 21 Kilo fertigen Tee.
Two leaves and the bud
Fast jede Familie in dieser Gegend, die ein bisschen Land besitzt, hat unter anderem auch Teesträucher. Bei der Ernte ist die ganze Familie dabei. In Sri Lanka können alle zwei bis drei Wochen das ganze Jahr über Teeblätter gepflückt werden. Wird auf die Qualität geachtet, so gilt bei der Ernte per Hand die Regel „Two leaves and the bud“, also die Beschränkung auf die jüngsten, obersten drei Triebe – Blätter – eines Strauches. Wird maschinell geerntet, so sind auch ältere Blätter dabei, das lässt sich nicht vermeiden. Der Gehalt an Wirkstoffen und Aromen ist in den jungen Blättern am größten, je älter die Blätter, desto schlechter die Qualität.
Tee trinken – Genuss und Kultur
Tee bietet Genuss, ob an kalten oder an warmen Tagen und zu jeder Tageszeit. Die Briten trinken Tee zu jeder Gelegenheit. In Amerika bevorzugt man Eistee, Amerikaner sind keine wahren Teetrinker. In Teilen Asiens wird das Tee trinken nach strengen Regeln zelebriert. In Russland schwört man bei der Teezubereitung auf den Samowar, das ist ein großer meist kunstvoll verzierter Wasserkocher. In der Türkei genießt man den Tee sehr süß. Die Ostfriesen bilden mit ihren Teemischungen eine ganz besondere Teefraktion und die Teezeremonie – die Teetied – ist ein wichtiger Bestandteil ostfriesischer Geselligkeit. Ostfriesen trinken, wie soll´s anders sein, Ostfriesentee. Dieser Tee ist eine Mischung, die hauptsächlich aus Assam Sorten besteht. Diese Mischungen ergeben einen sehr dunklen, kräftigen Tee.
Von alten Riten und Bräuchen
Alte Schriften belegen, dass man in China bereits vor mehr als 5000 Jahren grünen Tee als Heißgetränk zubereitete. In Japan hat man den Teekult von China übernommen, die Japanische Teezeremonie gehört zu den ältesten und bekanntesten Riten. In Japan wurde von China importierter Tee erstmals währende der Nara-Zeit erwähnt. Buddhistische Priester verwendeten das neue Getränk zunächst als Heilmittel. Die Teekultur begann erst viel später, nachdem der Tee Anbau ausgeweitet wurde und neue Samen von China nach Japan kamen. In Japan gibt es ein Teezeremoniell mit sieben festgelegten Regeln, welche angeblich der buddhistische Staatspriester Muso Kokushi festlegte. Tee zu trinken führt zu innerer Ruhe und Harmonie.
Boston Tea Party
Die Boston Tee Party ist keine Party bei der Tee getrunken wird. Und Ruhe und Harmonie fehlte dabei gänzlich. Diese Aktion fand am 16. Dezember 1773 im Hafen der amerikanischen Stadt Boston statt. Dieser Vorfall war der Höhepunkt eines Streits zwischen den nordamerikanischen Kolonien und ihrem Mutterland Großbritannien in dem es unter anderem auch um doppelt verzollten Tee ging. Die Sons of Liberty versammelten sich an jenem Tag teilten sich in Gruppen, enterten die mit Tee beladenen Schiffe und kippten die gesamte Ladung Tee, etwa 45 Tonnen über Bord. Die britische Regierung zog Konsequenzen, schloss den Hafen von Boston und schränkte die Freiheit der Kolonien weiter ein. Weiterführende Konflikte führten 1775 zum Ausbruch des Unabhängigkeitskrieges.
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